CARLOS BICA & AZUL - MORE THAN THIS 

- feat. FRANK MÖBUS + JIM BLACK

Clean Feed Rec CF398CD / EAN: 5609063003987 / Vertrieb: NRW Vertrieb

Veröffentlichung G / A / CH : 17. März 2017

Live:

04.05.2017 Berlin, ZigZag

Die Musik ruft alte Erinnerungen hervor, während sie ganz neue Territorien erforscht. Die Beständigkeit der Gruppe hat den Musikern Tiefe und Reife verliehen, ohne ihnen das Aufregende zu nehmen. Sie bleiben jung und meisterhaft, aufregend und rockig. In der Attitude öffnen sie neue Türen, um zu entdecken, was auf der anderen Seite sein könnte. 

Der pure und melodische Klang des Kontrabasses von Bica trifft wieder auf die gefeilte und wirksam nüchterne Gitarre von Möbus und die unerschöpfliche perkussive Kreativität Blacks.  Die Tonqualität des Trios entspricht der detaillierten Perfektion, die wir von ihnen kennen. Nichts misslingt, individuell oder gemeinsam und die improvisatorischen Momente sprühen schöne Funken. Bica, Möbus und Black erfinden sich wieder neu und es gelingt ihnen (wieder einmal), Klischees zu umgehen

Carlos Bica ist ein Musiker der sich seit langem weigert Dinge zu tun, die andere eventuell schon gemacht haben könnten. Die  unnachahmliche  Verschmelzung  aus Jazz mit 'Indie-Attitüde', lyrischer Songhaftigkeit, dezent treibendem Rock und Folk-Elementen mag an die Klangbilder von Bill Frisell erinnern, doch es ist weit mehr.  

Carlos Bica behauptet, dass im Mittelpunkt nicht die Musiker, sondern die Musikstücke stehen sollen. Und das merkt man auch, vor allem dadurch wie die Musiker jedes Ambiente und jede Melodie gestalten und auch durch den lebenswichtigen Raum, den sie offen lassen, damit jedes Stück seinem eigenen Rhythmus nach atmen kann. 

Nachdem das 1996 erschienene erste Album "Azul" von der Kritik als eines der besten nationalen Jazz Alben aller Zeiten gefeiert wurde, folgten "Twist", "Look What They`ve Done To My Song", „Believer" und "Things About". Zwanzig Jahre später nun, bringen Carlos Bica & Azul „More Than This“ heraus. Das neue Album ist ein Zeugnis deren Status Quo. Wir finden darin jene, vom Publikum seit Beginn geliebte Musik, werden jedoch weit über die Erwartungen hinaus getragen.

Bica‘s lyrische Ader - er selbst beschreibt sich ohne zu zögern als romantisch - setzt an den zeitgenössischen Jazz an und kombiniert dabei Elemente, die unmittelbar aus dem Rock („A Lã e a Neve“) oder Folk („Silver Dagger“) stammen. Dies beschert dem Zuhörer neue Klanglandschaften und Texturen. Man könnte meinen, dieses Album klingt, als ob das Trio zum ersten Mal gemeinsam spielt und komponiert, wäre da nicht das Meisterhafte und Souveräne, das ihnen das Recht verleiht, ein Statement zu machen. Sie lassen sich nicht in eine Kategorie stecken, sondern bauen weiter Kathedralen mit klängen ohne Furcht, sich auf die Vielfalt der Themen einzulassen. Wir erkennen Impressionistische Farben, die Schönheit der einfachen Lieder, humorvolle Wellen („Skeleton Dance“), bis hin zum „Free Jazz“, sowie komplexere und tiefergehende Stücke wie „XY Ungelöst“. Azul bleiben ihrer Identität treu. Wir kommen zu dem Schluss, dass dieses sechste Album des Trios das Beste isein könnte, das sie bisher gemeinsam aufgenommen haben. 

Bicas Musik ist und bleibt einfach hoch-originell.