Christoph Grab - Reflections

Christoph Grab - Reflections

Lamento Rec / EAN 7630047110832 / erhältlich in 250 Onlineshops weltweit 

 

Veröffentlichung: 2. Oktober 2017

 

NEW MONK

«When you’re swinging, swing some more!» (Thelonious Monk)

 

Eine neue Sicht auf die magische Musik des Pianoforte-Maestros und Jazzvisionärs Thelonious Monk (1917-1982)

 

"Ich widme mich in meinem neuen Trio-Programm mit meinen beiden langjährigen musikalischen Weggefährten Pius Baschnagel und Lukas Traxel der Musik des Pianisten Thelonious Monk (der am 10.Okt. 2017 100 Jahre alt geworden wäre). Dabei ist es mir wichtig, eine eigene Lesart der Musik von Monk zu finden. Ich habe mir dafür vor allem Monks wunderbare Balladenmelodien vorgenommen und lasse diese mit meinem Trio in einem ganz neuen Licht erscheinen - „Ruby My Dear“ wird zum trunkenen Walzer, „Round Midnight“ wird zur Meditation am Rand der Stille, die Melodie von "Ask me now" erscheint nur noch in Fragmenten während der Improvisation, „Monk’s Mood“ wird zum rasenden Psychogramm des Exzentrikers. Zwar ist Monk in seinen Balladen melodischer als in seinen schnellen Stücken, aber seine Originalität und Subversion ist auch da in Melodie und Harmonik spürbar. Gleichzeitig werfen die Kompositionen von Monk jeden Musiker der sich ihrer annimmt, auf sich selber zurück und fordern von ihm seine eigene Originalität. Oder wie es Monk wunderbar kryptisch formuliert hat: 'Play your own way... a genius is the one most like himself.' Das klavierlose Saxophontrio-Format von REFLECTIONS ist bewusst gewählt und gibt uns noch mehr Freiheit für eine ganz eigene Interpretation von Monks sehr pianistischer Musik" sagt Christoph Grab zu diesem Album und dem Konzept.

 

Live:

10.10.2017   Zürich, Mehrspur (Quintett)

02.11.2017   Winterthur, Esse (Trio)             

06.11.2017   Baden, Isebähnli (Trio)

09.11.2017   Zürich, Villa Schneckenmann (Trio)

11.11.2017   Uster, Zum Hut (Trio) 

13.11.2017   Hilden D, Blue Note (Quartett, mit Axel Fischbacher git)

14.11.2017   Ratingen D, Buch-Cafe Peter und Paula (Quartett)

15.11.2017   Düsseldorf D, Yardbird Club (Quartett)

16.11.2017   Krefeld D, Jazzkeller (Quartett)

17.11.2017   Köln D, Salon de Jazz (Quartett)

18.11.2017   Bredevoort NL, Koppelkerk (Quartett)

19.11.2017   Berlin D, Jazz on the roof/Cafe Haberland (Quartett)

16.01.2018   Zürich, Lebewohlfabrik (Trio)  

05.04.2018   Affoltern, La Marotte (Trio)      

06.04.2018   Lugano, Jazz in Bess (Trio)    

24.04.2018   Freiburg D, Jazz ohne Stress/Waldsee (Trio)   

 

Das Trio des Alt- und Tenorsaxophonisten Christoph Grab rückt sowohl ein sehr bekanntes Stück wie die romantische Ballade «Round Midnight» als auch die obskure Hürdenlauf-Nummer «Gallop’s Gallop» in ein neues Licht. Monk wird von Grab & Co. nicht als Klamaukbruder missverstanden, sondern als genialer Melodiker und als Vermittler zwischen Tradition und Moderne gewürdigt.

Die Stücke werden mit Ausnahme der Fragmentierung von «Ask Me Now» nicht zerpflückt oder zerstückelt. Durch den Verzicht auf ein Harmonieinstrument sowie ein paar wenige sorgfältige Umdeutungen (z.B. Tempobeschleunigung oder Wechsel der Taktart) wird die Aufmerksamkeit der Zuhörer zusätzlich aktiviert: Die Musik lässt genießerisches Zurücklehnen und Zungenschnalzen durchaus zu, aber die Ohren sollte man stets spitzen.

Die lust- und kunstvolle Musizierweise des Trios ist geprägt durch Emphase und Empathie und entwickelt sehr oft einen unheimlich mitreißenden Swing-Drive. Wie wichtig Monk ein exuberantes Swing-Feeling war, belegen nicht nur einige seiner Verlautbarungen: In Monks Œuvre stößt man nicht zufälligerweise am Laufmeter auf atemberaubende Swing-Passagen.

Monk liebte den Schlagabtausch mit impulsiven Schlagzeugern wie Art Blakey, Shadow Wilson, Roy Haynes oder Frankie Dunlop und er setzte auf bärenstarke Bassisten wie Oscar Pettiford, Ahmed Abdul-Malik, Butch Warren oder Larry Gales. Mit Pius Baschnagel hat Grab einen Schlagzeuger in sein Trio geholt, der ebenfalls durch ein stets richtig dosiertes Mass an Durchschlagskraft überzeugt. Und Lukas Traxel lässt die Saiten seines Kontrabasses mit viel kinetischer Energie schwingen.

Bei der Auswahl von Saxophonisten hatte Monk ebenfalls eine sichere Hand - dies gilt nicht nur für Giganten wie John Coltrane oder Sonny Rollins, sondern auch für «Unsung Heroes» wie Ernie Henry oder Charlie Rouse. Christoph Grab zählt zur raren Spezies der enzyklopädischen Saxophonisten, er kennt die Geschichte seines Instruments - von Coleman Hawkins und Lester Young über Eddie „Lockjaw“ Davis und Johnny Griffin bis zu Ellery Eskelin und Tony Malaby - in- und auswendig. DIe stets enorm einfallsreichen Improvisationen Grabs oszillieren zwischen archaischer Kraft und ultramoderner Hipness. Kommt hinzu, dass Grab über eine breite Palette an Sounds und eine variantenreiche Phrasierungskunst verfügt.

Bei diesem Trio lautet die Devise eindeutig: Vitalität statt Verkrampfung! Grab, Traxel und Baschnagel spielen sich weder als Gralshüter noch als Konzeptkünstler auf, sondern machen sich auf der Basis von Jazztugenden (Risikobereitschaft, interaktive Spielfreude, Flow) auf die Jagd nach dem erfüllten Augenblick und bescheren uns dabei viele wunderbare Monk-Momente.

www.christophgrab.com