Gabby Young - The Band Called Out For More

Gabby Young & Other Animals - The Band Called Out For More

IMG/ The Gift Of The Gab Records/ Kat-Nr. GOTGR0012 / Rough Trade

Veröffentlichung: 7.September 2012

Großbritanniens neue Großmacht unter den Pop-Exzentrikern - ein buntes Potpourri aus Polka und Swing, Jazz und Pop, Kunstlied und Minidrama. Kunterbunter und schöner kann man sich keinen zeitgemäßen Circus Maximus erträumen.

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Presskit inkl. Audiostreams 

Videostreamlink 'In Your Head'  (Haben wir auch als Download in HD)

 

Gabby Young Tour 2012

08.09.2012 Düsseldorf, Savoy Theater

09.09.2012 Hamburg, Knust

10.09.2012 Bremen, Radio Bremen

13.09.2012 München, Ampere

14.09.2012 Aachen, September Special Open Air

15.09.2012 Karlsruhe, Tollhaus

16.09.2012 Mainz, 3Sat Festival

20.10.2012 Potsdam, Nikolaisaal

2013

19.01.2013 Berlin, Postbahnhof
21.01.2013 Stuttgart, Theaterhaus
22.01.2013 Darmstadt, Centralstation
23.01.2013 Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld

25.01.2013 Salzburg, JazzIt

Booking: Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH

 

Die Menschen lieben doch eigentlich die schönen Dinge. Die ausgefallenen zumal. Die kunterbunten und schrillen. Aber natürlich auch die possierlichen und die etwas wilderen. Sie lieben den Circus Maximus, wenn man so will. Da sind sie bei Gabby Young & Other Animals wahrlich an der richtigen Adresse. Hier tritt man ein in eine farbenprächtig schillernde Welt für sich. Vorhang auf für Gabby Young und ihre Gesellen. Mit ihrem neuen Album „The Band Called Out For More“ setzt Großbritanniens neue Großmacht unter den Pop-Exzentrikern jene bizarre musikalische Reise fort, die vor zwei Jahren mit dem offiziellen Debütalbum „We're All In This Together“ richtig Fahrt aufnahm und die junge Künstlerin und ihre achtköpfige Big Band auf einen Schlag weltweit bekannt gemacht hatte. Die einen lobten in höchsten Tönen die oktavenweite Stimme der Sängerin und wollten eine Affinität zu Kate Bush und Björk erkannt haben. Andere wiederum bewunderten stärker den Stilmut der Songwriterin, deren Musik die Briten kurzerhand das Gütesiegel Circus Swing verpassten. Tatsächlich sind die Songs von Gabby Young & Other Animals ein sprichwörtlich tierisches Vergnügen und offerieren ein buntes Potpourri aus Polka und Swing, Jazz und Pop, Kunstlied und Dramolett – immer ein wenig theatralisch, mitunter konnotiert von einem schwarzen Humor, der britischen Künstlern nicht erst seit Oscar Wilde zu eigen ist.

Gabby Young, Jahrgang 1984, wuchs in Bath in der Grafschaft Wiltshire auf. Schon früh mit Klavier, Geige und Saxophon vertraut gemacht, erwies sich schnell das Singen als ihr größtes Talent. Mit zwölf wurde sie als jüngstes Mitglied aller Zeiten an der National Youth Opera aufgenommen. Gabby war bereits auf dem besten Weg zur Opernsängerin, als ihre Begeisterung für Jeff Buckley und alte Jazzgrößen zu einem radikalen Gesinnungswechsel führte und sie nun als Teenager zunächst bei open mic nights und in diversen Bands Erfahrungen sammelte und sich mit der Vielfalt der Londoner Musikszene vertraut machte. Nachdem sie mit Anfang 20 einige Songs bei sich daheim komponiert und aufgenommen hatte, wurde bei der hochtalentierten Sängerin Schilddrüsenkrebs diagnostiziert und sie musste sich einer Operation ganz in der Nähe der Stimmbänder unterziehen. Der Traum von einer Künstlerkarriere schien in weite Ferne gerückt, doch so seltsam es klingen mag, gerade die Krebserkrankung, die sie glücklicherweise erfolgreich überstanden hat, gab Gabby die Energie, ernsthaft weiter an eigenen Songs zu arbeiten. Die Zeit der Rekonvaleszenz nutzte sie zum Schreiben persönlicher Songs wie dem beklemmenden Titel „Too Young To Die“, eines von vielen Highlights ihres Debütalbums „We're All In This Together“.

2008 hatte Gabby Young in London die Band Other Animals gegründet, ganz nach ihren eigenwilligen Ideen und Vorstellungen ausgestattet mit einer Heerschar von Instrumenten von Banjo, Mandoline und Gitarre über Klarinette, Posaune, Trompete bis hin zum Akkordeon und Saxophon. Acht Musiker, darunter ihr Partner, der Multi-Instrumentalist Stephen Ellis, der auch das neue Album produziert hat. Acht Musiker, die mit Django-Reinhardt-Zigeunerjazz ebenso vertraut sind wie mit der blechbläserschweren Melancholie vom Balkan – und sich die Vergleiche mit Arcade Fire und Beirut durchaus gefallen lassen dürften. Acht Musiker aber auch, die dem exzentrischen Temperament ihrer Frontfrau immer wieder Paroli bieten können. Denn Gabby Young – auch das eines ihrer Markenzeichen – hat Lust an der Camouflage und an ausgefallener Mode, die zur mitreißenden Bühnen-Performance selbstredend maßgeblich beitragen. Mit ihrem flammend roten Haar ohnehin kaum zu übersehen, ist Gabby in ihren Vintage-Kostümierungen (viktorianische Korsagen, Tüllröckchen, bonbonfarbene Minihüte) ein Blickfang, mit dem man von WOMAD über Glastonbury und South By Southwest bis hin zur Canadian Music Week inzwischen schon allerorten Staat gemacht hat, ganz zu schweigen von der Euphorie, die Gabby & Co. bei den japanischen Liebhabern des Schrillen und Exzentrischen ausgelöst haben.

Damit nicht genug, verbindet Gabby Young die künstlerische Idee eines musikalischen Wanderzirkus mit dem kreativen Output einer Künstlerkommune namens Gabberdashery, die sie gemeinsam mit einer Freundin, der Stylistin Katie Antoniou, ins Leben gerufen hat. Hinter Gabberdashery, ein Wortspiel mit „Haberdashery“ (so heißen in Großbritannien die Kurzwarenläden), verbergen sich eine Reihe junger Designer, Modemacher und Bildender Künstler.

Sie verkaufen ihre Werke ebenso im Webshop von Gabby Young wie auf Konzerten, Kunstmärkten und – nachdem sich dieser Marketing-Coup bis in die englischen Nachrichtensendungen verbreitet hatte – mittlerweile auch bei Selfridges. „Es ist traumhaft, diese unabhängigen Künstler unterstützen zu können“, erklärt Gabby ihre Initiative. „Alles, was auf Gabberdashery verkauft wird, sind Dinge, die ich tragen, benutzen oder an meine Wand hängen würde. Ich möchte diese schönen Dinge und dieses großartige Können so vielen Menschen wie möglich nahe bringen.“ Gabby Young selbst wurde von der Stilbibel Art Rocker inzwischen zu einem der führenden Rolemodels der englischen Fashion-Szene erklärt und durfte zuletzt sogar das renommierte Southbank New Year's Eve Festival kuratieren. Es ist fast schon ein kleines Wunder, dass bei all den Aktivitäten und Interessen noch Zeit geblieben ist für ein weiteres hervorragendes Album.

The Band Called Out For More“ hält, was der Titel verspricht. Gabby Young & Other Animals, die ihr Debüt noch durch höchst originelles Crowdfunding finanziert hatten, mischen einmal mehr das Burleske mit dem Dramatischen, das Feingliedrige mit dem Theatralischen – und so sind ihre avantgardistischen Popkollaraturen einmal mehr gleichermaßen Art School wie Agent Provocateur, wie es Roy Wilkinson im MOJO einmal trefflich formuliert hatte. Die Unvorhersehbarkeit hat also wieder Methode und das Vereinen von scheinbar Unvereinbarem macht den jungen Musikern offensichtlich einmal mehr einen ungeheuren Spaß. Schon der Opener, flankiert von einem flotten Animationsklip im Monty-Python-Bastel-Stil, kommt als riesiger Partyknaller daher. Das ist Swing mit Chili-Aroma für heiße Clubnächte sozusagen – und genau jener Circus Swing, für den bereits ihr Debütalbum „We're All In This Together“ zu Recht über den grünen Klee gelobt worden war.

Aber das Album hat natürlich nicht nur fulminante Sturm-und-Drang-Stücke mit weltmusikalischem oder retromanischem Feuer unterm Hintern wie „Open“ und „Horatio“, sondern bietet auch wieder ein paar sehr besinnliche Momente wie etwa „Male Version Of Me“, „The Answer's In The Question“ oder „Honey“, die zeigen, dass Gabby Young durchaus auch in einer Linie mit Songkünstlerinnen wie Regina Spektor und Feist gesehen werden darf. „Walk Away“ wiederum, Gabbys erste Komposition auf dem Piano, ist so bläsertrunken, dass die Band sich zu einem hochprozentigen Furor hinreißen lässt. Das Lied endet mit einem satten Crescendo, das wohl dem klassischen Hintergrund von Gabby Young zu verdanken ist. Ein wahrer Meisterstreich ist auch das rätselhaft anmutende „Neither Beginning Nor The End“, interpretiert mit einer Eindringlichkeit und Nonchalance, die durchaus erklären, warum Gabby Young als weibliche Antwort auf Rufus Wainwright gilt. „Über die Bedeutung einiger meiner Songs bin ich mir selbst nicht im Klaren – und das ist einer davon“, lächelt Gabby Young vieldeutig wie eine Sphinx. Und wer sich eine Edith Piaf fürs 21. Jahrhundert vorstellen mag, der höre nur den finalen Titelsong „The Band Called Out For More“. A shattering experience!

Eine Künstlerin, die musikalisch ebenso aufregend und innovativ ist wie mit ihren vor Fantasie überbordenden Outfits, ist und bleibt die absolute Ausnahme. Dass Gabby Young selbst das CD-Cover in ein kleines Kunstobjekt verwandelt - gestaltet als farbenprächtig kaleidoskopisches Oktagon, das sich wie ein Zirkuszelt aufstellen lässt – spricht für den rastlosen kreativen Spirit, der Gabby Young antreibt. Kunterbunter und schöner kann man sich keinen zeitgemäßen Circus Maximus erträumen. Was will man mehr? Da capo!

www.gabbyyoungandotheranimals.com/

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