Ramsbøl_Corvino_Bilgen - How Far Is The Moon

Morten Ramsbøl, Pippo Corvino, Anil Bilgen - HOW FAR IS THE MOON

LC 27958     NATANGO MUSIC NAT 47615-2 / Vertrieb D/A/CH: Galileo-mc;

UK: jazzcds.co.uk; Rest of the world: http://natangomusic.com.

EAN Code: 9120059244727

Veröffentlichung: 04. Oktober 2016

Morten Ramsbøl – Bass   Pippo Corvino – Guitar   An?l Bilgen - Piano

Das international besetzte Trio um den dänischen Bassisten Morten Ramsbøl erfindet mit erfrischender Leichtigkeit und Eleganz Musik, in der europäischer Kammerjazz auf klassische Klangkultur treffen. Es ist spannende Musik von zeitloser Schönheit, Musik ohne Grenzen – virtuos und dennoch berührend und voller Poesie.

Morten Ramsbøl im Gespräch:

Wie kam es zu diesem Album?

„Vor gut zwei Jahren saß ich als frischgebackener Professor für Jazz Kontrabaß am Jazzinstitut der Kunstuniversität im österreichischen Graz in einer meiner ersten Prüfungskomissionen und erwartete mir ehrlich gesagt nicht allzu viel. Was Gitarrist Pippo Corvino, selbst gebürtiger Montenegriner und aufgewachsen in Kroatien und sein blutjunger türkischer Duopartner An?l Bilgen dann im Laufe der nächsten Stunde aufführten verzauberte mich vom ersten Moment an. Kurze Zeit später trafen wir uns; erst zu zweit und dann, nachdem uns klar wurde, daß auch An?l dabei sein sollte, auch im Trio.“

 

Wir spielten dann im Frühjahr letzten Jahres ein Konzert, in dem uns auch Heinrich von Kalnein hörte und mir spontan anbot, uns zu produzieren. Vor gut einem Jahr ging es dann ins Artesuono Studio in der Nähe des italienischen Udine und in anderthalb Tagen hatten wir die Aufnahmen im Kasten.“

 

Welche musikalischen Vorgaben gab es?

„Als erstes berührten mich vor allem die wunderbaren Kompositionen von Pippo. Obwohl tatsächlich zum Teil sehr komplex behalten sie immer eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz. Ich finde, daß für einen Musiker seiner Generation sein Sinn für kompositorische Struktur wirklich einzigartig ist. Im Laufe unserer Arbeit brachten An?l und ich dann ebenfalls Stücke und wir stellten fest, daß diese auf’s Beste miteinander harmonierten. Dann luden wir Heinrich zu einigen Proben ein und er brachte mit all seiner musikalischen Erfahrung noch einige sehr überzeugende Arrangementideen ein.“

 

Erzähl’ mir etwas mehr über Pianist An?l Bilgen!

„An?l hatte schon in sehr jungen Jahren in Ankara ein klassisches Klavierstudium hinter sich, bevor er vor einigen Jahren nach Österreich kam, um mit Pianist Roland Batik zu studieren, der ja selbst im Crossover Bereich musikalisch unterwegs ist. Jetzt steht An?l hier in Graz kurz vor seinem Master und auch bei ihm war ich überrascht über seine musikalische Reife. Er hat wirklich alle Technik dieser Welt, überspielt jedoch in keinem Moment. Zumindest lassen die zwei mich dadurch nicht spüren, daß ich fast zwanzig Jahre älter bin als sie.“ (lacht)

 

Erzähl mir etwas über Deine eigene Karriere!

„Nun, mein erster großer musikalischer Einfluss war mein Vater, der zu seinem eigenen Vergnügen Klavier spielte – Klassik, Ragtime usw. und der eine aussergewöhnlich große Sammlung klassischer Musik und Jazz hatte. Dadurch habe ich schon in jungen Jahren sehr viel gehört; viele der amerikanischen, in Kopenhagen lebenden „Expats“ wie Ben Webster, Dexter Gordon, Thad Jones, Kenny Drew usw. gehörten auch dazu. Dann entdeckte ich, so merkwürdig das klingt, die klassische Blockflöte und für ein paar Jahre eiferte ich meinem musikalischen Idol, dem mittlerweile verstorbenen Barockflötisten Franz Brüggen nach. Auch meine Landsmännin Michala Petri, ein Superstar in ihrer Generation, war ein großer Einfluss. Dann entdeckte ich, quasi nebenbei den Elektrobass und die Popmusik meiner Generation. Reggae, Ska, Sting, Mark King & Level 42 sowie später Jaco Pastorious waren wichtige Einflüsse. Und nach einem kurzen Umweg über den Journalismus landete ich am Ende beim Kontrabass, wobei mein Landmann Niels-Henning Ørsted-Pedersen natürlich auch ein wichtiger Mentor wurde.

 

Als Mitglied des Aarhus Jazz Orchestra, ehemals Jens Klüvers Bigband, konnte ich dann über gut 10 Jahre einen Haufen Berufserfahrung sammeln und einige großartige musikalische Momente erleben. Wir spielten mit dem verstorbenen Mulgrew Miller, Scofield, Kurt Elling, Dave Liebman und kürzlich mit Saxofonist Dave Sanborn. Als Gast bin ich auch jetzt noch ab und an sehr gerne dabei!

 

Wie würdest Du abschliessend Eure Musik beschreiben?

„Ich denke, sie hat Einflüsse aus dänischer Folklore wie auch Elemente klassischer Musik, zumindest was die Klangästhetik angeht. Ich höre Einflüsse etwa von den Gitarristen Bill Frisell und natürlich auch Pat Metheny. Darüber hinaus hat unsere Musik auch etwas Cineastisches, meditatives und ruft bei mir beizeiten das Bild einer horizontalen Landschaft wie hier in Dänemark hervor. Unsere Musik verbindet für mich auf das Beste Schönheit mit Virtuosität und musikalischer Freiheit, zerbrechlich und dennoch stark. In ihr liegt eine gewisse Ruhe; etwas, was wir in Zeiten wie diesen, so glaube ich, gut gebrauchen können.“

 

www.natangomusic.com           www.galileomusic.de                http://mortenramsbøl.dk

 

Tracks:

01 Mido’s Blues           

02 Time

03 The Road To You

04 Running Backwards

05 Dunkelblau

06 A New Morning       

07 The End Of The Tale

08 One For Bill

09 How Far Is The Moon

10 Transit

11 New Swing

12 Far From Home

 

Tracks 5, 8, 10 and 11 composed by Morten Ramsbøl – KODA, tracks 3, 4, 7, 9 and 12 composed by Pippo Corvino – AKM, tracks 1, 2 and 6 composed by An?l Bilgen – AKM.

© + (p) 2016 Natango Music