Thomas Gould - Live In Riga


THOMAS GOULD - Live in Riga

(EDITION Classics / Cat No: EDN1058 / EAN: 5065001530616 /Vertrieb: harmonia mundi)

Veröffentlichung: 12. Juni 2015

Presseinfo als PDF

THOMAS GOULD violin, director         SINFONIETTA RIGA

Produced by Raphaël Mouterde      Executive Producer: Dave Stapleton

Recorded at The Great Guild Hall, Riga, Latvia by Normunds Šn? on 11th and 13th April 2014.

 

1-3. VIOLIN CONCERTO IN D, OP. 61 - LUDWIG VAN BEETHOVEN

I. Allegro ma non troppo 24.47

II. Larghetto 10.13

III. Rondo (Allegro) 09.20

4. THE LARK ASCENDING - RALPH VAUGHAN WILLIAMS 15.36

 

‘Thomas Gould zählt zu einer neuen Generation von Interpreten klassischer Musik, die sich nicht auf ein einziges Genre festlegen lassen’. THE GUARDIAN

‘Einer der talentiertesten und charismatischsten britischen Geiger der jüngeren Generation’. LONDON EVENING STANDARD

‘Der junge britische Violinist Thomas Gould scheint die Absicht zu verfolgen, der Nigel Kennedy seiner Generation zu werden... Umwerfendes, funkensprühendes Geigenspiel eines jungen Virtuosen mit wachem Geist’. THE TIMES

Mit ‘Live in Riga’ erscheint das neue Album des gefeierten 31-jährigen Geigers Thomas Gould.

Am 11. April 2014 während des Live-Konzerts mit der Sinfonietta Riga im Konzerthaus Riga (Lettland) aufgenommen, beweist diese Aufnahme Goulds enormes Potenzial. Gould ist kein gewöhnlicher klassischer Interpret, er gehört einer neuen Generation von Musikern, die sich nicht nur einem Genre zuordnen lassen. Auch im Jazz hat er sich seine Sporen verdient, doch glänzen kann er besonders als Solist und Intendant klassischen Repertoires. „The Times“ beschrieb Gould kürzlich mit den Worten, er schiene „die Absicht zu verfolgen, der Nigel Kennedy seiner Generation zu werden“. Dennoch ist Gould eine eigene 'Marke': Indem er kühn und mutig seinen eigenen Weg geht und seine musikalische Vision verfolgt, verlässt er die Fußstapfen der großen Musiker vor ihm.

„Live in Riga“ ist das erste Album eines Drei-Album-Vertrags mit dem vorausschauenden englischen Klassik-und Jazz Label 'Edition Classics' und ist definierend für Thomas Goulds Standpunkt in der musikalischen Welt. In den vergangenen zehn Jahren spielte er als Solist mit vielen renommierten Orchestern auf der ganzen Welt, so auch das Royal Philharmonic Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Hallé Orchestra und der LA Phil New Music Group. Auch als musikalischer Leiter ist er gefragt – er arbeitete bereits mit der Britten Sinfonia, dem Aurora Orchestra, Mahler Chamber Orchestra, und dem Australian Chamber Orchestra’s ACO2 – doch wenn er diese beiden Disziplinen vereint, entsteht wahre Magie. Wie Gould sagt: „Es bedeutet, dass alle in ihrem Spiel viel motivierter sind. Es gibt eine gemeinsame Verantwortlichkeit für das Gelingen des Projekts, also hat die Zusammenarbeit einen viel stärkeren gemeinschaftlichen Charakter als die Zusammenarbeit mit einem Dirigenten.“

Die Sinfonietta Riga ist ein Orchester mit einer lebendigen Geschichte. 2006 gegründet sind die musikalischen Vorstellungen der Musiker ebenso kühn wie Goulds. Sie treten ebenso gern im Frack wie im T-Shirt auf, um sich eine neue Generation von Publikum zu erschließen, ohne dabei ihre höchsten künstlerischen Ansprüche aus den Augen zu verlieren. Die Zusammenarbeit von Gould und der Sinfonietta Riga ist für beide Parteien eine perfekte Kombination und einzigartige Erfahrungsmöglichkeit. Diese Live-Konzertaufnahme bezeugt ihre musikalische Symbiose.

Ein Album mit Beethovens Violinkonzert und Vaughan Williams „The Lark Ascending“ zu veröffentlichen, ist eine kühne Entscheidung. Als zwei Eckpfeiler des klassisch-romantischen Violinrepertoires gibt es viele Referenzaufnahmen, doch Goulds Version bietet Brillanz in Ton und Farbe, die ihresgleichen sucht; seine Flexiblitität und sein breites musikalisches Interesse sind offensichtlich. Goulds Spiel besitzt eine Klarheit, die man von jedem großen Geiger erwarten könnte, doch sein freier Ausdruck besticht besonders durch direkte Eleganz und Klasse.

Thomas Gould geht es immer darum, die perfekte Balance zu halten. Ob Jazz oder Klassik, Komposition oder Improvisation, als Solist oder musikalischer Leiter, Gould befindet sich immer direkt im Auge des Sturms. Wenn die dunklen Wolken, die am Musikhimmel aufziehen, verkünden wollen, dass die Tage der zielstrebigen Virtuosen gezählt sind; dass man in dieser musikalischen Welt nach mehr Diversität und Farbreichtum suchen muss, um Erfolg zu haben, dann könnte man in Thomas Gould einen Musiker gefunden haben, der mit seinem funkensprühenden Geist eine neue Generation ansteckt.

Vor die Entscheidung gestellt, jedes beliebige Werk seiner Wahl aufnehmen zu können, hätte Thomas Gould sich immer für Beethovens Violinkonzert entschieden. Es ist ein Werk, mit dem er sich identifizieren kann, und seine Interpretation ist in den zehn Jahren seiner Aufführungspraxis stetig gewachsen. „Beethovens Violinkonzert zu spielen ist für mich fast eine religiöse Erfahrung durch Musik. Es ist ein kaum vorstellbares Privileg, dieses Werk von monumentalem Genius aufnehmen zu dürfen“, erklärt Gould.

Was hat dieses Werk so Unwiderstehliches an sich? „Es nimmt uns mit auf eine Reise durch das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen. Der erste Satz besitzt Stolz und Erhabenheit, ohne arrogant zu wirken – es ist vielmehr eine noble Gewissheit. Im langsamen Satz findet man einige der ruhigsten, spirituellsten Passagen, die ich im gesamten Repertoire für Violine kenne. Es gibt wunderbare Momente von entzückender Schönheit und innerlicher Besinnung, in denen sich die Solovioline kaum über ein Flüstern erhebt. Dies ist nicht der wütende Beethoven, den wir aus der fünften Sinfonie kennen, obwohl beide Werke aus derselben Zeit stammen (das Violinkonzert entstand 1806). Es zeigt seine introvertierte Seite. Dann, nach all dieser andächtigen Schönheit, folgt das triumphale, großspurige Finale. Gelangt man zur letzten Seite, wächst die Musik zu purer triumphaler Majestic an – es ist der lebensbejahendste Beschluss eines Konzerts überhaupt. Es ist wie eine Droge: Man fühlt sich so unfassbar beschwingt.“

Gould spielt die selten gehörten, eigens von Beethoven für die Klavierversion des Konzerts geschriebenen Kadenzen. Beethoven zeigt sich hier einfallsreich und kühn, insbesondere in der Kadenz des ersten Satzes. „Die Kadenz bildet ein eigenes Werk innerhalb des Werkes, ein wundervoller kleiner Marsch, der den Paukisten zum Nebendarsteller macht“, erklärt Gould.

Die Kombination mit Vaughans „The Lark Ascending“ ist ungewöhnlich, ergänzt sich aber vielleicht wegen der Ähnlichkeit beider Werke so perfekt. Gould: „Auch ‘The Lark Ascending’ ist kein offenkundig prahlerisches Werk. Die letzte Violinkadenz schwingt sich höher und höher empor, bis sie auf dem höchsten Ton ewig aushält. Genau wie im zweiten Satz des Beethoven-Konzerts bietet sich die Gelegenheit, die Zeit kurz anzuhalten und die Menschen zum Hinhören zu bewegen. In unserem modernen Leben, das von Hektik und Lärm bestimmt wird, brauchen wir diese Momente stiller Besinnung und Meditation.“

Ralph Vaughan Williams schrieb „The Lark Ascending“ 1914, inspiriert durch ein Gedicht über die Reinheit des Gesangs der Feldlerche von George Meredith aus dem Jahr 1881. In zahlreichen Radio-Umfragen und sogar als Großbritanniens „Einsame-Insel-Musik“ wird das Stück immer wieder genannt – wie erklärt sich seine Beliebtheit? „Die Menschen genießen den Hauch vergangener Tage, die das Stück ausströmt“, so Gould, „der Anklang an eine Downton-Abbey-Ära, bevor es iPhones und Stoßzeiten gab, als die Menschen noch Zeit hatten. Dennoch ist es von Trauer gerahmt. Es wurde 1914, unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, geschrieben, und 1920 überarbeitet. Man spürt die Nostalgie, die Wehmut über Verlorenes, das Gefühl, dass der Krieg vor der Tür steht.“

In dieser Darbietung, live aufgenommen im April 2014 im Konzerthaus Riga im Rahmen der Feierlichkeiten zur Europäischen Kulturhauptstadt 2014, führt Gould die Sinfonietta Riga von der Violine aus an. Auf diese Art arbeitete er bereits mit der Britten Sinfonia, dem Mahler Chamber Orchestra und dem Australian Chamber Orchestra ‘ACO2’ und beschreibt die Vorteile dieser Arbeit wie folgt: „ Es bedeutet, dass alle in ihrem Spiel viel motivierter sind. Es gibt eine gemeinsame Verantwortlichkeit für das Gelingen des Projekts, also hat die Zusammenarbeit viel stärkeren gemeinschaftlichen Charakter als die Zusammenarbeit mit einem Dirigenten. Ich meine, diese Gemeinschaftlichkeit in den Aufnahmen hören zu können: Es gibt nicht nur eine Solovioline mit Begleitung im Hintergrund – es ist richtige Kammermusik.“ Dies sei aber auch dem Charakter der Musiker zu danken: „Sie sind jung, ambitioniert und experimentierfreudig, und sie lassen sich nicht davon beunruhigen, ohne Dirigenten zu spielen.“

Es bedeutet zusätzlichen Druck, die Live-Aufnahme eines Konzerts zu produzieren, doch Thomas Gould ließ sich nicht davon abbringen, die Werke auf diese Art einzuspielen. „Bei Studioaufnahmen fehlt immer ein wesentliches Element – das Publikum. Ich möchte mit meiner Musik niemals auf Nummer sicher gehen, und ich hatte das Gefühl, nur in der Hitze des Gefechts mein Bestes geben zu können!“

Thomas Gould spielt eine Violine von J.B. Guadagnini aus dem Jahr 1782 sowie eine sechssaitige elektrische Geige von John Jordan.

www.thomasgould.com | www.editionrecords.com

 

 

Thomas Gould - Live In Riga

THOMAS GOULD - Live in Riga

(EDITION Classics / Cat No: EDN1058 / EAN: 5065001530616 /Vertrieb: harmonia mundi)

Veröffentlichung: 12. Juni 2015

 

THOMAS GOULD violin, director         SINFONIETTA RIGA

Produced by Raphaël Mouterde      Executive Producer: Dave Stapleton

Recorded at The Great Guild Hall, Riga, Latvia by Normunds Šn? on 11th and 13th April 2014.

 

1-3. VIOLIN CONCERTO IN D, OP. 61 - LUDWIG VAN BEETHOVEN

I. Allegro ma non troppo 24.47

II. Larghetto 10.13

III. Rondo (Allegro) 09.20

4. THE LARK ASCENDING - RALPH VAUGHAN WILLIAMS 15.36

 

‘Thomas Gould zählt zu einer neuen Generation von Interpreten klassischer Musik, die sich nicht auf ein einziges Genre festlegen lassen’. THE GUARDIAN

‘Einer der talentiertesten und charismatischsten britischen Geiger der jüngeren Generation’. LONDON EVENING STANDARD

‘Der junge britische Violinist Thomas Gould scheint die Absicht zu verfolgen, der Nigel Kennedy seiner Generation zu werden... Umwerfendes, funkensprühendes Geigenspiel eines jungen Virtuosen mit wachem Geist’. THE TIMES

 

Mit ‘Live in Riga’ erscheint das neue Album des gefeierten 31-jährigen Geigers Thomas Gould.

Am 11. April 2014 während des Live-Konzerts mit der Sinfonietta Riga im Konzerthaus Riga (Lettland) aufgenommen, beweist diese Aufnahme Goulds enormes Potenzial. Gould ist kein gewöhnlicher klassischer Interpret, er gehört einer neuen Generation von Musikern, die sich nicht nur einem Genre zuordnen lassen. Auch im Jazz hat er sich seine Sporen verdient, doch glänzen kann er besonders als Solist und Intendant klassischen Repertoires. „The Times“ beschrieb Gould kürzlich mit den Worten, er schiene „die Absicht zu verfolgen, der Nigel Kennedy seiner Generation zu werden“. Dennoch ist Gould eine eigene 'Marke': Indem er kühn und mutig seinen eigenen Weg geht und seine musikalische Vision verfolgt, verlässt er die Fußstapfen der großen Musiker vor ihm.

„Live in Riga“ ist das erste Album eines Drei-Album-Vertrags mit dem vorausschauenden englischen Klassik-und Jazz Label 'Edition Classics' und ist definierend für Thomas Goulds Standpunkt in der musikalischen Welt. In den vergangenen zehn Jahren spielte er als Solist mit vielen renommierten Orchestern auf der ganzen Welt, so auch das Royal Philharmonic Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Hallé Orchestra und der LA Phil New Music Group. Auch als musikalischer Leiter ist er gefragt – er arbeitete bereits mit der Britten Sinfonia, dem Aurora Orchestra, Mahler Chamber Orchestra, und dem Australian Chamber Orchestra’s ACO2 – doch wenn er diese beiden Disziplinen vereint, entsteht wahre Magie. Wie Gould sagt: „Es bedeutet, dass alle in ihrem Spiel viel motivierter sind. Es gibt eine gemeinsame Verantwortlichkeit für das Gelingen des Projekts, also hat die Zusammenarbeit einen viel stärkeren gemeinschaftlichen Charakter als die Zusammenarbeit mit einem Dirigenten.“

Die Sinfonietta Riga ist ein Orchester mit einer lebendigen Geschichte. 2006 gegründet sind die musikalischen Vorstellungen der Musiker ebenso kühn wie Goulds. Sie treten ebenso gern im Frack wie im T-Shirt auf, um sich eine neue Generation von Publikum zu erschließen, ohne dabei ihre höchsten künstlerischen Ansprüche aus den Augen zu verlieren. Die Zusammenarbeit von Gould und der Sinfonietta Riga ist für beide Parteien eine perfekte Kombination und einzigartige Erfahrungsmöglichkeit. Diese Live-Konzertaufnahme bezeugt ihre musikalische Symbiose.

Ein Album mit Beethovens Violinkonzert und Vaughan Williams „The Lark Ascending“ zu veröffentlichen, ist eine kühne Entscheidung. Als zwei Eckpfeiler des klassisch-romantischen Violinrepertoires gibt es viele Referenzaufnahmen, doch Goulds Version bietet Brillanz in Ton und Farbe, die ihresgleichen sucht; seine Flexiblitität und sein breites musikalisches Interesse sind offensichtlich. Goulds Spiel besitzt eine Klarheit, die man von jedem großen Geiger erwarten könnte, doch sein freier Ausdruck besticht besonders durch direkte Eleganz und Klasse.

Thomas Gould geht es immer darum, die perfekte Balance zu halten. Ob Jazz oder Klassik, Komposition oder Improvisation, als Solist oder musikalischer Leiter, Gould befindet sich immer direkt im Auge des Sturms. Wenn die dunklen Wolken, die am Musikhimmel aufziehen, verkünden wollen, dass die Tage der zielstrebigen Virtuosen gezählt sind; dass man in dieser musikalischen Welt nach mehr Diversität und Farbreichtum suchen muss, um Erfolg zu haben, dann könnte man in Thomas Gould einen Musiker gefunden haben, der mit seinem funkensprühenden Geist eine neue Generation ansteckt.

Vor die Entscheidung gestellt, jedes beliebige Werk seiner Wahl aufnehmen zu können, hätte Thomas Gould sich immer für Beethovens Violinkonzert entschieden. Es ist ein Werk, mit dem er sich identifizieren kann, und seine Interpretation ist in den zehn Jahren seiner Aufführungspraxis stetig gewachsen. „Beethovens Violinkonzert zu spielen ist für mich fast eine religiöse Erfahrung durch Musik. Es ist ein kaum vorstellbares Privileg, dieses Werk von monumentalem Genius aufnehmen zu dürfen“, erklärt Gould.

Was hat dieses Werk so Unwiderstehliches an sich? „Es nimmt uns mit auf eine Reise durch das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen. Der erste Satz besitzt Stolz und Erhabenheit, ohne arrogant zu wirken – es ist vielmehr eine noble Gewissheit. Im langsamen Satz findet man einige der ruhigsten, spirituellsten Passagen, die ich im gesamten Repertoire für Violine kenne. Es gibt wunderbare Momente von entzückender Schönheit und innerlicher Besinnung, in denen sich die Solovioline kaum über ein Flüstern erhebt. Dies ist nicht der wütende Beethoven, den wir aus der fünften Sinfonie kennen, obwohl beide Werke aus derselben Zeit stammen (das Violinkonzert entstand 1806). Es zeigt seine introvertierte Seite. Dann, nach all dieser andächtigen Schönheit, folgt das triumphale, großspurige Finale. Gelangt man zur letzten Seite, wächst die Musik zu purer triumphaler Majestic an – es ist der lebensbejahendste Beschluss eines Konzerts überhaupt. Es ist wie eine Droge: Man fühlt sich so unfassbar beschwingt.“

Gould spielt die selten gehörten, eigens von Beethoven für die Klavierversion des Konzerts geschriebenen Kadenzen. Beethoven zeigt sich hier einfallsreich und kühn, insbesondere in der Kadenz des ersten Satzes. „Die Kadenz bildet ein eigenes Werk innerhalb des Werkes, ein wundervoller kleiner Marsch, der den Paukisten zum Nebendarsteller macht“, erklärt Gould.

Die Kombination mit Vaughans „The Lark Ascending“ ist ungewöhnlich, ergänzt sich aber vielleicht wegen der Ähnlichkeit beider Werke so perfekt. Gould: „Auch ‘The Lark Ascending’ ist kein offenkundig prahlerisches Werk. Die letzte Violinkadenz schwingt sich höher und höher empor, bis sie auf dem höchsten Ton ewig aushält. Genau wie im zweiten Satz des Beethoven-Konzerts bietet sich die Gelegenheit, die Zeit kurz anzuhalten und die Menschen zum Hinhören zu bewegen. In unserem modernen Leben, das von Hektik und Lärm bestimmt wird, brauchen wir diese Momente stiller Besinnung und Meditation.“

Ralph Vaughan Williams schrieb „The Lark Ascending“ 1914, inspiriert durch ein Gedicht über die Reinheit des Gesangs der Feldlerche von George Meredith aus dem Jahr 1881. In zahlreichen Radio-Umfragen und sogar als Großbritanniens „Einsame-Insel-Musik“ wird das Stück immer wieder genannt – wie erklärt sich seine Beliebtheit? „Die Menschen genießen den Hauch vergangener Tage, die das Stück ausströmt“, so Gould, „der Anklang an eine Downton-Abbey-Ära, bevor es iPhones und Stoßzeiten gab, als die Menschen noch Zeit hatten. Dennoch ist es von Trauer gerahmt. Es wurde 1914, unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, geschrieben, und 1920 überarbeitet. Man spürt die Nostalgie, die Wehmut über Verlorenes, das Gefühl, dass der Krieg vor der Tür steht.“

In dieser Darbietung, live aufgenommen im April 2014 im Konzerthaus Riga im Rahmen der Feierlichkeiten zur Europäischen Kulturhauptstadt 2014, führt Gould die Sinfonietta Riga von der Violine aus an. Auf diese Art arbeitete er bereits mit der Britten Sinfonia, dem Mahler Chamber Orchestra und dem Australian Chamber Orchestra ‘ACO2’ und beschreibt die Vorteile dieser Arbeit wie folgt: „ Es bedeutet, dass alle in ihrem Spiel viel motivierter sind. Es gibt eine gemeinsame Verantwortlichkeit für das Gelingen des Projekts, also hat die Zusammenarbeit viel stärkeren gemeinschaftlichen Charakter als die Zusammenarbeit mit einem Dirigenten. Ich meine, diese Gemeinschaftlichkeit in den Aufnahmen hören zu können: Es gibt nicht nur eine Solovioline mit Begleitung im Hintergrund – es ist richtige Kammermusik.“ Dies sei aber auch dem Charakter der Musiker zu danken: „Sie sind jung, ambitioniert und experimentierfreudig, und sie lassen sich nicht davon beunruhigen, ohne Dirigenten zu spielen.“

Es bedeutet zusätzlichen Druck, die Live-Aufnahme eines Konzerts zu produzieren, doch Thomas Gould ließ sich nicht davon abbringen, die Werke auf diese Art einzuspielen. „Bei Studioaufnahmen fehlt immer ein wesentliches Element – das Publikum. Ich möchte mit meiner Musik niemals auf Nummer sicher gehen, und ich hatte das Gefühl, nur in der Hitze des Gefechts mein Bestes geben zu können!“

Thomas Gould spielt eine Violine von J.B. Guadagnini aus dem Jahr 1782 sowie eine sechssaitige elektrische Geige von John Jordan.

www.thomasgould.com | www.editionrecords.com