Tony Allen I Jeff Mills - Tomorrow Comes The Harvest

TONY ALLEN & JEFF MILLS - TOMORROW COMES THE HARVEST

Blue Note / Universal / 00602567786306                10” Ep Vinyl / Digital 

Release September 28th, 2018

 

LIVE: 

26.09.2018 Berlin, Funkhaus Berlin

 

 

Tracklisting 10'-EP:

1. Locked And Loaded

2. Altitudes

3. On The Run

4. The Seed

 

Tracklisting Digital-Album:

1. Locked And Loaded – Edit 

2. The Night Watcher – Edit 

3. On The Run – Edit 

4. The Seed – Edit 

5. The Night Watcher – Instrumental/Edit 

6. Locked And Loaded

7. The Night Watcher

8. On The Run

9. The Seed

10. The Night Watcher – Instrumental 

Night Watcher Feat Carl Hancock Rux

Recorded live in Paris at Studio CBE / Mixed by François Kevorkian and S. Vaughan Merrick à NYC

Jeff Mills, Drum Machines & Synthesizers -  Tony Allen, Drums 

Jean-Phi Dary, Keyboards

Den Beat festnageln, sich "in den Beat einschließen", ohne Gefangener des Beats zu werden - kaum ein anderer versteht dieses musikalische Handwerk besser als der Techno-Pionier Jeff Mills: "Nicht aufs Tempo anderer Musiker angewiesen zu sein, wenn ich live eine Drum Machine und elektronische Effekte benutze, das kann schon eine befreiende Erfahrung sein", erklärt er. "Wir sind dann nicht mehr von einer stur durchlaufenden Zählzeit aneinandergebunden, und ich kann mein Instrument spielen, mit der Maschine sprechen, anstatt einfach nur ein Pattern zu programmieren und auf Play zu drücken. Bevor ich mit Tony kreativ werden konnte, musste ich erst diese Arbeitsweise entwickeln. Wir machen beide unser Ding, aber wir können es auch gemeinsam machen."

Um sich definitiv von der Tyrannei des Sequenzers zu befreien, hätte Mills keinen besseren Partner finden können als den Vater des Afrobeats. Viele Musikkenner halten Tony Allen für einen der größten lebenden Schlagzeuger. Sein musikalischer Stil - ein von Hand gemachter Mix aus nigerianischen Roots, polyglottem Jazz und entspannter Funkiness - den er sowohl mit absoluter Lockerheit als auch absoluter Präzision darbietet, hat sich in den letzten dreißig Jahren viral in der Welt verbreitet, die Arbeit so unterschiedlicher Künstler wie Damon Albarn, Charlotte Gainsbourg und Moritz Oswald bereichert.

Mills seinerseits ist ein Titan in der elektronischen Dance-Szene, ein unermüdlicher Erneuerer, Geburtshelfer des Detroit-Technos der 1980er-Jahre. Danach wurde Mills, inspiriert vom Futurismus und der Raumfahrt, zum Komponisten elektronischer Symphonien, von Soundtracks und Klangreisen. Hier arbeitete er mit bildenden Künstlern, Choreographen, Klassischen Orchestern, sogar Astronauten zusammen. Die Kollaboration mit Tony Allen ist nun ein neues, ganz besonderes rhythmisches Zwiegespräch in seinem lang und sorgfältig aufgebauten Diskurs. "Wir arbeiten zusammen, um gemeinsam etwas Größeres zu erreichen", sagt er. Der Dialog gehe über die Musik hinaus, auch gedanklich und spirituell haben sie eingehend miteinander kommuniziert, so Mills.

Auch Allen, der in seiner langen Karriere mit verschiedenen Electro-Künstlern kollaboriert hat, schlug ein neues Kapitel auf. Anders als bei den bisherigen Co-Produktionen war hier für ihn, dass "Jeff mit mir spielen kann, während die Anderen dies nicht konnten. Da hatte nur ich einen Spielraum, sie nicht."

Letztendlich lief alles darauf hinaus, die Eins zu finden. Aufgewachsen mit der rauen Komplexität des traditionellen westafrikanischen Trommelns und seiner anspruchsvollen Neu-Interpretation durch die amerikanischen Be-Bop-Drummer der 1940er- und '50er-Jahre ("Mein Held Art Blakey sandte die Beats meiner Heimat poliert zurück"), entdeckte Allen schon vor langer Zeit, dass diese 'Eins' an überraschenden Orten auftauchen kann. "Mit Jeff war es einfach", kommentiert er. "Ich sagte ihm, das Pattern sei manchmal auf dem Kickpedal der Bassdrum, gelegentlich auch auf der Snare. Er weiß, wo die Eins ist. Er kann zählen." Die wichtigste Lektion, die Mills von Allen gelernt hat war, dass "die Eins überall ist".

Im Dezember 2016 debütierten sie im Pariser Jazz- und Worldbeat-Club New Morning. Seitdem haben sich die Live-Shows von Allen und Mills – unterstützt von den Moogs und Synthies des französischen Keyboarders Jean-Philippe Dary – zu unvergleichlichen Rhythmus-Gipeltreffen entwickelt, einer Gelegenheit, die ideenreichsten Beat-Schmiede der Welt bei der Arbeit zu erleben und zu hören, wie bei Allen und Mills die Vergangenheit und die Zukunft zu einem nahtlosen intensiven Jetzt verschmelzen, wo digital und analog, Jazz und Electro, Afrika und Amerika, die Quelle und das Delta eins werden. "Möglicherweise haben wir wirklich etwas Neues gemacht", räumt Tony ein.

Könnte die afrikanische Musik wirklich so zukunftsweisend sein, wie es Damon Albarn einmal behauptete? "Kommt darauf an", meint Jeff. "Vielleicht kurzfristig. In tausend Jahren? Nein." Dann werde das Individuum außerhalb der gängigen kontinentalen und staatlichen Grenzen existieren. Jede Person werde ein unabhängiger Staat sein, frei von räumlichen Markierungen und Volkszugehörigkeit. "Sie werden einfach von der Erde kommen, so wie andere vom Mars."

"Afrika ist voller Musik", kommentiert Tony die Frage: "VOLLER MUSIK! Weil wir so viele verschiedene Sprachen sprechen und verschiedene Kulturen haben, und jede afrikanische Kultur hat ihre eigene Musik. Nicht wie im Westen, wo es übergreifend irgendeinen Stil gibt, dem jeder nachläuft."

In mancherlei Hinsicht haben Allen und Mills bereits ihren souveränen, eigenen Staat geformt, in dem Improvisation und kreativer Instinkt regieren. Ja, er ist in Afrika verwurzelt, aber wie die Musik Art Blakeys geht er über Afrika und Amerika hinaus, übersteigt die Kraftfelder der Geschichte und die technologischen Strukturen.

"Wir leben heute in einer Zeit, in der es leichter ist, Antworten zu bekommen und Fakten zu finden", meint Mills. "Es kann aufregend sein, so viel greifbare Information, quasi auf der Fingerkuppe zu haben. Ich denke jedoch, dass wir in unserem Bestreben perfekter zu werden, vorsichtig sein sollten. Wir könnten zu dem Schluss kommen, dass die menschlichen Fähigkeiten überholt wären, nicht mehr gut genug, deshalb unakzeptabel. Während wir weiter in unserer Entwicklung gehen, wird sich unser menschliches Design, unser Konzept verändern. Die alltägliche Technologie wird unsichtbar. Die Natur wird die Erde zurückfordern. Die Menschen werden lernen, sich anzupassen, oder sie müssen versuchen, diesen Ort zu verlassen. Der Planet dreht sich rücksichtslos weiter."

Vorerst, auf der nun vorliegenden Drehscheibe, nein, Schallplatte, fordert die Natur den Beat zurück, und die Maschinerie wird unsichtbarer, unaufdringlich. Niemand kann die Zukunft voraussagen. Ebenso wenig wie die Musik von Tony Allen und Jeff Mills den Hörer in einen klar definierten Zustand versetzen muss. Es ist spannend, bei diesen beiden Großmeistern der Eins an Bord zu gehen, die Rückenlehne hoch zu stellen und kühn mit ihnen zum Herzen ihrer rhythmisch pulsierenden Welt aufzubrechen, auf eine Reise ins Neue, Unbekannte. 

 

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