KALNEIN / LÓPEZ / SCHWARZ – A NIGHT IN VIENNA

Heinrich von Kalnein – Soprano-, Alto-, Tenor- & Baritone Saxophones

Gina Schwarz – Acoustic Bass

Ramón López – Drums, Tabla

Die drei erfahrenen und in Europas Jazzwelt bestens etablierten Künstler beweisen mit ihrer neuen Formation, daß die größte Qualität im Jazz immer noch die Unmittelbarkeit des Augenblicks ist – ohne Netz und doppelten Boden! Organische melodische und rhythmische Strukturen, Überraschungen und die Bereitschaft in jedem Moment dem musikalischen Beitrag des anderen zu folgen und in seine eigene Gestalt einzubauen – so etwas geht oder geht eben nicht.

In diesem Fall geht es bemerkenswert gut! Vielleicht, weil alle drei über zum Teil jahrzehntelange improvisatorische und kompositorische Erfahrung besitzen; vielleicht, weil sich alle drei als „intuitive Persönlichkeiten“ bezeichnen; vielleicht, weil in diesem Fall eine große Sympathie und Empathie der drei Beteiligten konstatiert werden kann. (John Heitzmann)

„Der Musik zugrunde liegt der Mitschnitt eines Streaming-Konzertes, das wir im Rahmen meines dreitägigen Porträts im Wiener Porgy & Bess Jazz & Music Club Anfang Januar dieses Jahres gaben. Es war eine auf Grund des zu dieser Zeit immer noch aufrechten Lockdowns besondere und herausfordernde Situation; und es war unser erstes Konzert in dieser Besetzung! Nach dem Konzert spürten wir alle drei, daß wir etwas Besonderes geschaffen hatten, was sich beim Abhören der Aufnahmen dann auch bestätigte.

Schnell und intuitiv ließen wir uns an diesem Abend auf die unterschiedlichsten musikalischen Stimmungen und Situationen ein und entwickelten dabei eine Dynamik, die bisweilen weit über die eines Trios hinausreicht. In gewisser Weise folgte ein Stück dem anderen, mit innerer musikalischer Logik und im Wissen um das bisher gespielte, weshalb auch auf der CD die Reihenfolge dieselbe blieb.

Auch hier gibt es wie immer eine Vorgeschichte:

2020 brachte ich meine Doppel CD „Möbius Strip“ heraus. Auf einer CD spielte die Wiener Bassistin Gina Schwarz über Soloaufnahmen, die ich einige Jahre vorher bei meinem guten Freund Joachim Kühn auf Ibiza gemacht hatte. Bei diesen Aufnahmen faszinierte sie durch ihre geschmackssichere Intuition, Sound und Ideenreichtum. Danach fingen wir an ein wenig zu proben, einfach um einmal zu sehen, wo das hinführen kann.

Auch Ramón López kenne ich durch Joachim. Viele Jahre lang spielte er in seinem afrikanischen Trio zusammen mit Gembrispieler und Sänger Majid Bekkas. 2010 trafen wir uns dann backstage beim Jazzfest Wien, wo ich mit der JBBG und unserem Programm „Urban Folktales“ aufgetreten war. Seit damals waren wir in Kontakt und redeten über eine mögliche Zusammenarbeit.

Dann kam die Einladung für mein Porträt und eins fügte sich zum anderen. Vielleicht sollte ich ehrlicherweise auch erwähnen, daß das Trioformat per se mich eigentlich nie interessierte! Zu viele großartige Saxofonisten, angefangen bei Sonny Rollins, haben das Ihrige in diesem Rahmen gesagt. Aber was mich neugierig machte, war mit diesen beiden fantastischen Musikern zu spielen. Dabei war es mir wichtig, dass alle möglichen Kombinationen hörbar werden. Ramón alleine, Gina alleine, die jeweiligen Duokonstellationen und natürlich im Trio. Zu oft in der Jazzgeschichte waren ja Bass und Schlagzeug nur Begleiter des jeweiligen Bläsersolisten. In unserer Konstellation ist das nicht so, woraus sich sehr spannende und abwechslungsreiche Augenblicke ergeben.

Darüber hinaus wollte ich erstmals alle Instrumente der Saxofonfamilie verwenden. Jedes dieser Instrumente hat einen ganz eigenen Charakter, wodurch ich unser Klangfarben- und Emotionsspektrum enorm erweitere. Ramón hat darüber hinaus eine sehr perkussive und farbenreiche Spielweise, bei der er auch die indische Tabla verwendet. Ich selbst habe mich ja ebenso in den 1990er Jahren sehr intensiv mit der südindischen Musik beschäftigt; diese gemeinsame Spielerfahrung verbindet natürlich. Bisweilen spielen wir drei gleichzeitig auf drei verschiedenen rhythmischen Ebenen, was ziemlich komplex und wirklich sehr aufregend ist!

Vielleicht verbindet uns drei einfach ein ähnlicher intuitiver Ansatz und viel musikalische Erfahrung. Wir wissen nie, wo es uns hintreibt, hören dabei aber sehr gut aufeinander. Daraus ergibt sich für mich eine sehr stimmige und organisch entwickelte Musik. Für uns drei ein großes Vergnügen und Geschenk!“

Heinrich von Kalnein

Tracks:

01 Prayer                                05:55

02 Shiva                                  12:43

03 Contemplation                   07:50

04 Moving Air                          09:32

05 Folk Song                           07:31

06 Harlekin                              07:02

Total playing time: 50:35

All compositions by Heinrich von Kalnein (AKM), Gina Schwarz (AKM) und Ramón Lopez (SACEM).

Recorded live on January 8, 2021 at the JAZZ & MUSIC CLUB PORGY & BESS, Vienna by Jakub Velikovský. (www.onetwocheck.com). Mixed and mastered by Stefano Amerio at ARTESUONO (www.artesuono.it).

Graphic artwork by Peter Hoffmann (www.glashaus-design.com). Videos directed and produced by Matteo Molina (www.youtube.com/c/HeinrichvonKalneinNatangoMusic). Video operator: Alaa Kurdi (www.camara.at).

www.natangomusic.com           www.galileomusic.de

 

LC 27958    NATANGO MUSIC NAT 47623 (CD / LP / Download)

EAN CD:  4250095884306 / EAN LP: 4250095884313

Vertrieb D/A/CH: Galileo-MC

Veröffentlichung: 06. Juli 2021

 

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